Meereisdicke (CryoSat-2)
Die verfügbaren Daten zur Meereisdicke stammen von CryoSat-2,
einem Satelliten der Europäischen Weltraumagentur ESA.
CryoSat-2 vermisst die Veränderung der polaren Eismassen, darunter die großen Eiskappen in der Antarktis und
Grönland, Gletscher und auch das Meereis. Die Veränderungen sind zurzeit besonders am Arktischen Meereis zu
beobachten. Ein wichtiges Ziel der CryoSat-2-Mission ist daher die Bestimmung der Dicke von arktischem Meereis.
Entsprechende Daten für die Antarktis sind geplant.
Diese wird mit einem Radarabstandsmesser von CryoSat-2 über der Eisoberfläche, dem sogenannten Freibord, bestimmt.
Das Alfred-Wegener-Institut arbeitet seit einigen Jahren zusammen mit der ESA an einem wissenschaftlichen Projekt,
mit dem die Genauigkeit der Eisdickenmessungen von CryoSat-2 in der Arktis bestimmt werden soll. Ein Ergebnis dieses
Projektes sind die ersten Freibord- und Eisdickenkarten von CryoSat-2, welche am Alfred-Wegener-Institut berechnet
wurden (Deutsches CryoSat Projektbüro).
Diese Daten sind zunächst als eine Vorschau auf die endgültig zu erwartende Datenqualität abzusehen
(Haftungsausschluss). Die Daten können auch per FTP ↗
heruntergeladen werden. Alle wichtigen Informationen über das AWI CryoSat-2 "Sea Ice Thickness Data Product" finden
Sie im folgenden Dokument
zusammengestellt.
FTP ↗
Wiki ↗
Wie zitieren? ↗
Tägliche Meereiskarten von dünnem Meereis (SMOS)
Die Dicke von dünnem Meereis wird täglich aus Beobachtungen im L-Band des Mikrowellensensors SMOS (Soil Moisture and
Ocean Salinity/Bodenfeuchte und Ozean Salzgehalt) in einem Beobachtungswinkel von 40° bis 50° mit zwei Polarisationen
(horizontal und vertikal) abgeleitet.
Dünnes Meereis tritt während der Gefriersaison auf. In der Schmelzsaison ist die Dicke von Meereis stark variabel.
Darüber hinaus ändern sich in der Arktis die Eigenschaften des Emissionsvermögens in Abhängigkeit der
Oberflächenfeuchtigkeit und dem Auftreten von Schmelztümpeln. Deshalb werden die Daten für die Dicke von dünnem
Meereis nur während der Gefriersaison von Oktober bis April in der Arktis und von März bis September in der Antarktis
berechnet. Während der Schmelzsaison können keine sinnvollen Ergebnisse für die Meereisdicke aus SMOS Daten abgeleitet werden.
Da die Auflösung der SMOS Daten bei dem verwendeten Beobachtungswinkel ungefähr 40 km beträgt, werden nur größerer
Gebiete von dünnem Meereis korrekt abgeleitet. Der in vielen Fällen zu sehende Rand von dünnem Meereis zeigt daher
nicht notwendigerweise dünnes Eis, sondern kann auch durch den „Smearing-Effekt“ (engl. smear „Schmieren“) bedingt
durch die geringe Auflösung verursacht sein.
Die Daten wurden im Rahmen des EU Projektes (SIDARUS)
entwickelt und die Arbeit danach im Kontext von Polar View und des Arctic Regional Ocean Observing System
(ARCTIC ROOS) fortgesetzt. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite der
Universität Bremen. Weitere SMOS
Daten finden sich auch hier
auf den Seiten der Universität Hamburg.
Das Verfahren und die Validierung sind in Huntemann et al. (2014)
beschrieben. Es wird keine Gewähr für die hier präsentierten Daten übernommen.
Wie zitieren? ↗
Wöchentliche Eisdickenkarten aus CryoSat-2 und SMOS Datenfusion
Die Kombination von CryoSat-2 und SMOS Datensätzen kann eine verbesserte Eisdickeninformation bei zeitgleich häufigeren
Aktualisierungen von Arktis-weiten Karten erreichen. Hierbei kommt insbesondere der Fakt zur Geltung, dass das CryoSat-2
Messprinzip für Eisdicken größer als 1 Meter ausgelegt ist, während aus SMOS abgeleitete Eisdicken im Dünneisbereich
präzise Daten liefern können.
Die Kombination beider Datensätze wird über ein statistisches Verfahren (Optimale Interpolation) realisiert, welche
wöchentliche vorliegende CryoSat-2 Daten und SMOS Eisdicken des Alfred-Wegener-Institutes
basierend auf den jeweiligen Unsicherheiten verschiedener Eisdickenklassen kombiniert. Dieses Produkt wurde innerhalb
des ESA Projektes SMOS+ Sea Ice entwickelt.
Eine detailliertere Algorithmus-Beschreibung findet sich hier und einen ersten Überblick in der Veröffentlichung von Kaleschke et al. (2015). Für den Einsatz gelten die gleichen Bedingungen wie für das CryoSat-2
Datenprodukt (Haftungsausschluss)
FTP ↗
Wiki ↗
Wie zitieren? ↗